Über die Methode des systemischen Familienstellens

Das systemische Familienstellen hat seinen Ursprung in den sechziger Jahren als die amerikanische Familientherapeutin Virginia Satir die "Familienrekonstruktion" entwickelte. Sie hatte erkannt, dass verhaltensauffällige Mitglieder einer Familie oft gar nicht die Ursache eines Problems sind, sondern lediglich etwas ausdrücken, was die ganze Familie betrifft. In ihren Familienskulpturen erarbeiteten sich alle Familienmitglieder gemeinsam, wie sie in die Reihe der Generationen eingebunden sind und welche Aufträge sie erfüllen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Bert Hellinger entwickelte diese Technik über Jahrzehnte weiter und machte sie im deutschsprachigen Raum bekannt. Er integrierte u.a. Elemente des Psychodramas und der Skriptanalyse sowie Erfahrungen aus der Gruppendynamik und Erlebnisse aus seiner Zeit als Missionar in Afrika. Er entdeckte die grundlegenden Ordnungen und Gesetzmäßigkeiten in Familiensystemen, welche Dynamiken in ihnen wirken und wie schicksalhafte Verstrick-ungen gelöst werden können. Heute arbeitet Bert Hellinger mit dem einzelnen Klienten und dessen innerem Bild seiner Familie, so wie es sich in den Wahrnehmungen der aufgestellten Stellvertreter zeigt. Er bezeichnet die zugrundeliegende Haltung und das sich daraus entwickelnde Vorgehen als phänomenologisch.

Die Methode des systemischen Familienstellens findet aufgrund seiner unglaublichen Effizienz, verblüffenden Wirksamkeit und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten mittlerweile auch international immer schnellere Verbreitung. Als spezielle Form der systemischen Aufstellung hat sich das „Organisationsstellen“ etabliert, das in der Wirtschaft zunehmend als wirkungsvolles und kostengünstiges Diagnose- und Lösungsinstrument eingesetzt wird.